Kriterium an der Redbull Arena – Sonniger Start in die Saison

Kategorien: Radsportveröffentlicht am: 26. März 2018
Kriterium

Strahlende Gesichter bei strahlendem Sonnenschein beim Kriterium-Rennen. Foto: Florian Pappert

Knapp 2000 Zuschauer feuerten am Sonntag, den 25.03.2018 die 554 Teilnehmer des Kriteriums an der Redbull Arena an. Veranstalter SC DHfK Leipzig freute sich besonders über mehr als 50 kleine Starter bei den Fette Reifen Rennen. Das U23- und Eliterennen, den Preis der Allianz Hauptvertretung Marco Wittwer, gewinnt Sebastian Vogel vom Team Triebwerk Energy Cycling Team durch einen Ausreißversuch 12 Runden vor Schluss. Lokalmatador Felix Groß fährt ein engagiertes Rennen, konnte jedoch als Einzelstarter gegen die geballte Kraft der Teams P&S Thüringen und Team Schnelle Stelle Urkrostitzer nichts ausrichten und wird am Ende Neunter.

Leipzig. Zum wiederholten Male hatte der SC DHfK Leipzig Glück mit dem Wetter: Bis vor wenigen Tagen wäre ein Rennen am Sportforum dank erneutem Wintereinbruch undenkbar gewesen. Doch Petrus zeigte sich gnädig und stand dem Leipziger Radsportfest nicht im Weg. Mit einem neuen Teilnehmerrekord von 554 Radsportlern (knapp 350 in 2017) in allen Rennen zeigte sich der Veranstalter sehr zufrieden. Chef-Organisator Roland Hempel strahlte bis über beide Ohren: „Wenn wir das Kriterium als ganzes betrachten, können wir mehr als zufrieden sein. In fast jedem Rennen konnten die Leipziger Sportler auf die vorderen Plätze fahren. Auch unsere Renner vom SC DHfK Leipzig sind gut in die Saison gestartet.“ Gleich im ersten Rennen der U11 musste sich Carlo Brendel vom SC DHfK Leipzig nur knapp dem Zwickauer Quentin Großmann geschlagen geben und kletterte auf Platz 2. Im weiteren Verlauf konnten noch Luca Krasny in der U15 männlich den dritten Platz und Alexandra Scharr als weibliches Pendant der U15 sogar den Sieg einfahren. Die Klasse U19 wurde ab der zweiten Rennhälfte von einer 3-Mann-Gruppe bestimmt, dank der ihr großer Bruder Johannes Scharr den dritten Platz sichern konnte. In diesem Rennen startete auch Franz Groß, Bruder von Felix Groß und war am Ende mit einem 13. Platz auch zufrieden: „Für mein erstes Rennen in diesem Jahr und der neuen Altersklasse war das ganz okay. Darauf baue ich auf. Als nächstes gehts zur Cottbus-Rundfahrt.“ Ärgerlich war Roland Hempel über die schwache Teilnahme im Juniorinnen- und Frauen-Rennen, die aber durch teilweise noch stattfindende Trainingslager und Krankheiten zustande kam.

Besonders lautstark wurden die jüngsten Starter auf ihren Laufrädern angefeuert. Foto: Florian Pappert

Als das erste Highlight des Tages, abgesehen von den Nachwuchsklassen, schickte Moderatorenlegende Andi Klaus die Fette-Reifen-Rennen auf die Strecke. Die putzigen Kids auf Laufrädern und kleinen Fahrrädern sorgten ebenfalls für einen neuen Teilnahmerekord: über 50 Starter zeigte der Blick auf die Starterliste – fast 20 mehr als 2017. Magnet war hier eventuell die Freikarte für jedes Starterkind für das Handballspiel des SC DHfK Leipzig in der Arena, das parallel stattfand. „So viele Kinder hatten wir hier noch nie, das stimmt sehr positiv auf die Zukunft. Vielleicht bleibt ja das ein oder andere Kind beim Radsport hängen. Freuen würden sich die Leipzig Radvereine!“, befand Andreas Frank, Organisator des Kindernachtrennen und Sponsor der Radsportler des SC DHfK Leipzig.

Zeigte sich nach der Bahn-WM sehr angriffsfreudig: SC DHfK-Radsportler Felix Groß. Foto: Florian Pappert

Ein Krimi entwickelte sich beim abschließenden U23- und Eliterennen. Lokalmatador Felix Groß, gerade von der Bahn-WM gekommen, startete direkt mit einer Attacke in der ersten Runde und zeigte sich auch danach sehr engagiert. Leider konnte er sich gegen die formierten Teams P&S Team Thüringen und Team schnelle Stelle Urkrostitzer nicht durchsetzen und verpulverte früh seine Körner. „Ich hatte nicht die Erwartung hier viel abzuräumen und wollte mich einfach aktiv und gut präsentieren. Immerhin können meine Eltern nicht mehr oft bei Rennen dabei sein. Das hat ganz gut funktioniert, aber gegen Ende war der Akku dann schon ganz schön leer“, so Felix nach dem Rennen. Nach einer schnellen Anfangsphase mit vielen Attacken entwickelte sich ein spannendes Punktesammeln zwischen den beiden großen Teams: anfangs konnte Toni Franzi vom P&S Team Thüringen einen guten Punktevorsprung aufbauen, wurde dann jedoch öfter von Josch Mechsner übersprintet und musste seinen zusehen, wie dieser in der Punktwertung vorbei zog. Nach 32 von 44 Runden auf der 1,1km langen Strecke begann dann der Arbeitstag von Sebastian Vogel vom Triebwerk Energy Cycling Team: mit einer unwiderstehlichen Attacke im richtigen Moment konnte er sich absetzen und entschied die letzten 4 Wertungen für sich. „Ich hätte nie gedacht, dass sie mich weglassen, aber dann hab ich einfach durchgezogen. In der letzten Runde musste ich mich komplett ausquetschen und war heilfroh, dass es geklappt hat. Nun bin ich sehr glücklich mit dem Sieg – ein guter Start in die Saison.“ Eric Baumann, Sportlicher Leiter beim Team schnelle Stelle Urkrostitzer, haderte etwas mit dem Ergebnis seiner Jungs, war am Ende mit drei Sportlern in den Top7 doch zufrieden. Die Sprinter der Teams kamen auf der letzten Runde nochmal sehr nahe, doch Vogel fuhr es routiniert „nachhause“.

Zum Kriterium an der Redbull Arena:
Im Jahr 2003 gegründet fand das Rennen in diesem Jahr zum 15 mal statt. Die Strecke befindet sich direkt vor der Redbull Arena und führt auf der Straße am Sportforum über 1,1km „hin und her“. Die Radsportler sind polarisiert: die Sprinter mögen die Brettflache Runde, weil Ausreißversuch gut zu kontrollieren sind. Die Anderen hassen die engen Kehrtwenden und das ständige neue Beschleunigen. Traditionell ist das Kriterium in Leipzig der Saisonstart in Sachsen und somit für die meisten Radsportler der erste Leistungstest nach dem langen Winter.
Seit 2013 finden im Rahmen des Kriteriums auch Fette-Reifen-Rennen statt, die sich inzwischen großer Beliebtheit erfreuen.

Fotos (4): Florian Pappert

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